Unternehmen

Das im Jahr 2015 gegründete Unternehmen verbindet langjährige Produktionserfahrung in der CNC-Fertigung mit Fachwissen im Qualitätsmanagement. Rothmund Software hat es sich zur Aufgabe gemacht, Abläufe im produktionsbezogenen Berichtswesen zu optimieren und bedienerfreundlich zu gestalten.

Meine erste Berührung mit der Schichtübergabe hatte ich im Jahr 2003 als Einsteller in einem Fertigungsbereich mit CNC-Maschinen. Die Schichtübergabe hat meist mündlich stattgefunden oder es wurde ein Zettel auf dem Arbeitsplatz hinterlegt. Das damalige Zeitmodell hat eine Übergabe bis zu einer Stunde zugelassen. Einige Monate später wurde das Zeitmodell und damit die Überschneidung auf fünf Minuten angepasst, was in der Regel völlig ausreichte. Die Schichtübergabe mittels Vorlagenprotokoll wurde verbindlich eingeführt.

Ist eine schriftliche Schichtübergabe nicht vorgesehen und nur mündlich durchzuführen, kann es schwerwiegende Folgen haben. Ein Mitarbeiter kommt zu spät zur Arbeit oder macht früher Feierabend, im schlimmsten Fall fehlen einem jegliche Informationen. Trotzdem kann es auch bei der persönlichen Schichtübergabe zu einem Informationsverlust kommen. Zum Beispiel könnte der Mitarbeiter kurz nach der Übergabe in einem anderen Bereich eingeteilt werden ohne die Information an den Nachfolger weiterzuleiten. Daher ist die systemische Schichtübergabe so wichtig und auch im Hinblick auf die Norm IATF 16949 gibt eine durchorganisierte Schichtübergabe ein gutes Bild ab. Mit der schriftlichen Schichtübergabe hat man den entscheidenden Vorteil, dass die Informationen für alle Mitarbeiter dokumentiert und zugänglich sind.

Als im Laufe der Jahre die Abteilung weiter gewachsen ist und der Maschinenpark immer größer wurde, haben sich auch einige Aspekte der Schichtübergabe geändert. Anstatt die Maschinennummer in einer Liste anzukreuzen, konnte man die Maschinennummer dort frei eintragen. Bei größerem Informationsaufkommen war das natürlich in Papierform auch sehr unübersichtlich, da für jedes Protokoll ein Blatt verwendet wurde.

Auch wenn es keine relevanten Informationen zu übermitteln gibt, ist das ein wichtiges Element der Kommunikation. Die letzte Optimierung bei der Schichtübergabe in Papierform war das Fähnchen am Ordner, wie man es bei den amerikanischen Briefkästen kennt. Keiner möchte zum Briefkasten hinlaufen wenn nichts drin ist.

Das Management ist dafür verantwortlich ein geeignetes Werkzeug für sein Unternehmen bereitzustellen. Nach Einführung der ersten digitalen Schichtübergabe im Jahr 2012 haben das erste Lob und die positive Erwähnung im Auditbericht des Auditors nicht lange auf sich warten lassen. Zudem können Maschinenstillstandszeiten und Ausschusskosten aufgrund von fehlerhaften und fehlenden Informationen reduziert werden.

Die Idee war nicht Outlook zu kopieren, sondern ein individuelles Konzept für Industrieunternehmen und Ihrer Mitarbeiter zu entwickeln. Dabei wird die Abteilung in der Vogelperspektive visuell dargestellt, um alle relevanten Informationen auf einen Blick zu erhalten. Maschine grün bedeutet alles in Ordnung, wird die Maschine gerüstet ist sie hellblau und bei defekt rot. Eine einfache Information ist gelb, kleine Symbole unterstützen Personen mit Rot-Grün-Schwäche. Mit einem Klick auf die Maschine kann die Information gelesen und zur Kenntnis genommen werden. Da sich der Status des Maschinenparks nicht zwingend ändern muss, gibt es zusätzlich einen Newsticker in dem alle neuen Informationen in einer fortlaufenden Liste aufgeführt sind. Ergänzend zu den maschinenbezogen Informationen gibt es noch einen Button für allgemeine Informationen in der Übersicht.

Die Akzeptanz der Mitarbeiter ist sehr hoch. Meines Erachtens hat das digitale Schichtbuch das Berichtswesen auf ein neues Level gehoben und die Kommunikation zwischen den Schichten enorm verbessert.

Marcel Rothmund, August 2021